Zwischen den Fronten

16.04.2016 Addo Park – Cannon Rocks

Wir packen wieder früh zusammen um dann auf demselben Picknickplatz wie am Vortag zu frühstücken. Auf dem Weg dorthin sahen wir zwei, diesmal wohl ernährte Kap Büffel und Haapor Dam zwei Elefanten.

Die Vögel mussten während des Frühstücks auch heute immer wieder vertrieben werden. Diesmal waren sie noch hartnäckiger denn wir waren die einzigen mit Essen.

Um in den südlichen Teil des Parks zu gelangen musste Nelson zwei sehr steile Passagen bewältigen. Die eine nur knapp ohne Untersetzung mit 10km/h. Wir fuhren noch einige Schleifen, aber es gab hier auch nichts Neues zu sehen.

Wir verliessen dann den Addo über das südliche Gate bei Colchester und fuhren Richtung Cannon Rocks. Im Nagana Farmstall kauften wir noch allerhand Leckeres ein und in Alexandria wurde getankt.

Um zwei Uhr kamen wir auf dem Campingplatz von Cannon Rocks an. Hier hatten wir letztes Jahr Leonie und Anton kennen gelernt, die wir vor kurzem in Mosselbay wieder getroffen haben.

 

17. und 18.04.2016 Cannon Rocks

Um sieben regnete es ganz kurz ganz leicht und dann kam die Sonne wieder. Als wir dann am frühen Nachmittag einen Spaziergang am Strand entlang machten, kamen schon wieder dunkle Wolken auf. Da wir befürchteten es könnte wieder regnen drehten wir bald wieder um. Der Weg zurück führte über eine hohe tiefsandige Düne. Das Laufen kam etwa einer Wanderung durch Tiefschnee gleich- nur bei anderen Temperaturen, was ziemlich schweisstreibend war.

 Der Campingplatz war nicht stark besetzt aber als dann die Familien mit Kindern wieder zusammen packten und nach Hause  fuhren waren nur noch ein halbes Dutzend der über achtzig Plätze besetzt.

Ein bisschen Wäsche und Bus waschen, Wagen abschmieren und viel faulenzen.

Das war noch vor dem Waschen.

19.04.2016 Cannon Rocks – Yellow Sands

Packen war bei strahlendem, blauem Himmel eine schweisstreibende Angelegenheit. Wir verabschiedeten uns von unserer Nachbarin. Die Farmerin hatte immer Lust auf einen kleinen Schwatz, was für eine Afrikaans Sprechende, eher selten ist.

In Port Alfred machen wir noch im Einkaufzentrum einen Zwischenhalt. Als wir nach kurzer Zeit zum Bus zurück kamen, staunten wir nicht schlecht. Der Himmel war nicht nur bedeckt es war neblig und windig. So blieb es die meiste Zeit.

Unser Weg führte uns durch eine hügelige und Landschaft, wo wir immer wieder die typischen Streusiedlungen der Xhosas sahen. In East London sind wir nur durch gefahren. Die Stadt ist  auch sonst nicht gerade  schön, aber bei dem herrschenden starken Wind flog zusätzlich noch viel Unrat durch die Strassen.

Unser Ziel war eigentlich der Camping in Gonoubie aber wir fanden ihn nicht. Wir haben uns auch nicht heftig bemüht, das stürmische Wetter am Meer machte uns nicht gerade an. So beschlossen wir noch ein paar Kilometer weiter bis zum Yellow Sands Caravan Park zu fahren. Da fanden wir einen von Büschen geschützten und ein wenig vom Meer entfernten schönen Platz. Als wir mit dem Aufstellen unsere Marquise beschäftigt waren, fing es an zu regnen. Wir beeilten uns und schafften es noch gerade rechtzeitig bevor es  anfing zu blitzen und zu donnern.

 

20.04.2016 Yellow Sands

An diesem Tag schien wieder die Sonne und wir liefen zum Stand hinunter. Hier ist auch die Flussmündung des Kwelera.

Wir liefen ein Stück den Fluss aufwärts, bis wir zu zwei Gruppen Schüler kamen, welche je ein Kanu mit einem Schüler drin mehre Runden durch Wasser und Sand tragen mussten. Lustig zum zuschauen aber offensichtlich anstrengend für die Kids.

Den Rest des Tages verbrachte wir mit bettelnden Enten und tratschend mit unseren Nachbarn.

21.04.2016 Yellow Sands – Mthatha

Unser eigentlich Tagesziel, Coffee Bay erreichten wir leider nicht. Schon an der Tankstelle an der T310  warnte uns der Tankwart, dass es weiter der Küste nach zu Protesten wegen der schlechten öffentlichen Dienste gebe und dort Polizei im Einsatz sei.  Wir dachte so wild wird es an der Wild Coast, so heisst die Gegend, schon nicht sein. Als wir die ersten Barrikaden aus Baustämmen, Strommasten, und Betonröhren sahen waren wir uns nicht mehr so sicher. Da wir diese aber problemlos umfahren konnten und keine Demonstranten zu sehen waren, liessen wir uns nicht auf halten.

Aber kurz darauf kamen wir zu den Polizeifahrzeugen und den Demonstranten. Die einen schossen mit Gummigeschossen und die anderen schmissen Steine. Plötzlich waren wir mitten drin. Ein Trax war damit beschäftigt, einen grossen gefällten Eukalyptusbaum und anders Barrikadenmaterial aus dem Weg zu räumen und ein Wasserwerfer sprühte Wasser um Brände auf der Strasse zu löschen. Schliesslich sagte uns die Polizei wir sollten nicht weiter fahren, es sei zu unsicher. Sie würden uns ein Stück weit eskortieren. Das waren etwa 100 m, dann fuhr der Polizeiwagen rechts ran. Dann mussten wir halt allein weiter.

Als Alternative wählten wir Port Saint John. Wir mussten also landeinwärts bis zum Hauptort Mthatha fahren. Dort erwartete uns ein anders Chaos, ein Verkehrschaos. Die Stadt scheint aus einem riesigen Stau zu bestehen, gefühlte 1000000 Autos schlängelten sich durch die Strasse, verstopften Kreuzungen, und gefühlte 5000000 Menschen wuselten dazwischen herum.

Da kam es zum nächsten Problem: die Bremswarnleuchte fing an zu flackern und die Bremskraft musste durch Pumpen mit dem Bremspedal wieder hergestellt werden. Emanuel vermutete einen Mangel an Bremsöl, deshalb hielt er bei der nächsten Tankstelle an. Das ist einfacher gesagt als getan, wenn man drei verstopfte Spuren wechseln muss. Die Kontrolle zeigte, dass der entsprechende Behälter voll war. Unter dem Wagen war auch kein Ölfleck zu sehen. Was nun?  Sean, ein Mitarbeiter des Gebrauchtwagenhändlers nebenan kam und fragte ob er helfen könne. Wo es eine Mercedes Garage gibt wusste er zwar nicht, aber er telefonierte mit verschiedenen Leuten und fand heraus wo es eine gibt. Und so machten wir uns auf den Weg zu Ronnies Motors.  Johann, der Werkstattchef nimmt sich unseres Problems an, obwohl es sich hier um eine PW  Werkstatt handelt. Unseren Bus wollen die ja nicht und sie schicken uns immer zu Mercedes Commercial. Johann meinte es sei der Hauptbremszylinder und schaute im Computer nach einem Ersatzteil. Er fand nur einen einzigen und der ist in Deutschland. Er schlug vor, wir sollten uns morgen an Ash’s, den Bremsen- und Kupplungsspezialisten wenden. Da es hier keinen Campingplatz gibt, fragten wir ihn nach einem B&B. Er rief gleich bei Mark’s Place an um uns dort anzumelden. Dann begleitete er uns in seinem Vito vorausfahrend, auch noch gleich dorthin. Inzwischen war es dunkel und das hinterher fahren war auch nicht gerade einfach weil sich Taxisbusse dauernd zwischen unsere beiden Fahrzeuge drängelten. Johann fuhr dann mit Warnblinker bis wir wieder aufgeholt hatten. Mark stand bereits am Tor und zeigte uns einen Parkplatz auf dem Rasen neben dem Pool. So versperrten wir den andern Gäste die Ausfahrt nicht.

Hier noch ein paar Eindrücke von der Wild Coast.

Über Swissnomads

Wir sind seit Februar 2013 pensioniert und im September 2013 mit unserem Mercedes Benz 310 4x4 los gezogen um Afrika bis April 2019 zu "erfahren". Wir machten aber hie und da auch einen Heimaturlaub. In den letzten 20 Jahre waren wir zusammen schon etliche Male im nördlichen und südlichen Afrika unterwegs. Emanuel hat bereits in den 70er in Südafrika gearbeitet und ist anschliessen mit einem VW Bus zurück in die Schweiz gefahren.
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4 Antworten zu Zwischen den Fronten

  1. Sylvia schreibt:

    😊 ganz äs Liebs Grüessli 😘😘

  2. Themba schreibt:

    Ihr erlebt ja wieder Abenteuer. Wir sind richtig ins Schwärmen gekommen, vor allem auch bei unseren Erinnerungen an die Pies vom Nagana Farmstall. Einmal mehr Danke, dass wir bei euch mitreisen dürfen. Herzlichst Jeannette & Martin

  3. Swissnomads schreibt:

    Hallo Themba Team
    Das war auch schon ein wenig grenzwertig, es wäre uns lieber gewesen nach Coffee Bay zu reisen.
    Virtuelle Mitfahren können gerne im Bus Platz nehmen, für echte ist es etwas knapp 🙂

    Liebe Grüsse
    Emanuel & Christine

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